Lofoten 2025
14 Tage auf den Lofoten – Eine fotografische Reise ans Ende des Lichts
Ein Jahr Vorbereitung – und dann ging es endlich los
Fast ein Jahr lang hatten wir auf diese Reise hingearbeitet: Planung, Ausrüstung optimieren, Bildideen sammeln, Karten studieren und Hotspots analysieren.
Anfang November 2025 war es endlich so weit – wir, vier Fotografen, brachen zu den ersten beiden Novemberwochen auf die Lofoten auf.
Was uns erwartete, war eine Reise voller Kontraste, Herausforderungen und unvergesslicher Lichtmomente.
Leknes – Der zentrale Ausgangspunkt unserer Reise
Leknes liegt mitten auf den Lofoten und wurde schnell zu einem wichtigen Orientierungspunkt für uns. Die kleine Stadt mag nicht so ikonisch sein wie Reine oder Hamnøy, doch gerade ihre zentrale Lage macht sie ideal für Fotografen.
Von Leknes aus erreicht man viele der bekanntesten Spots in kurzer Zeit:
Haukland Beach, Uttakleiv, Vik, Unstad oder verschiedene Berge und Fjordlandschaften. Für uns war das perfekt, um flexibel auf das ständig wechselnde Wetter zu reagieren.
Zudem bietet Leknes alles, was man braucht – Supermärkte, kleine Restaurants, eine Tankstelle und einen warmen Rückzugsort nach langen, kalten Fototagen. Besonders im unberechenbaren November war das Gold wert, um Ausrüstung zu trocknen oder eine kurze Pause einzulegen.
Leknes mag unscheinbar sein, doch als Basis für Fotoabenteuer ist es ideal.
Unser Base Camp – Vier Fotografen, ein Haus
Für die zwei Wochen hatten wir ein gemütliches Haus als Base Camp gemietet. Wir versorgten uns selbst, kochten gemeinsam, sichteten Fotos und planten jeden Abend unsere Routen.
Die gemeinsamen Abende am Küchentisch – voller Bilddiskussionen, Ideen, Kaffee und Lachen – machten die Reise besonders.
Von unserem Haus aus konnten wir spontan losfahren, egal ob spätabends für Nordlichter oder früh morgens für neue Perspektiven.
Woche 1 – Herbststimmung zwischen Regen und Lichtblicken
Die erste Woche zeigte sich noch herbstlich: viel Regen, Wind und wechselnde Bedingungen. Unsere Ausrüstung wurde auf die Probe gestellt – nasse Rucksäcke, beschlagene Filter, warme Bekleidung.
Doch zwischen den Schauern öffneten sich immer wieder kleine Lichtfenster.
Manchmal nur wenige Minuten, aber dann war das Licht spektakulär.
Sanfte Sonnenstrahlen, Regenbögen, dramatische Wolken über schroffen Bergen – jeder kurze Moment war ein Geschenk, und wir mussten schnell reagieren. Fotografie im November bedeutet: wachsam bleiben.
Woche 2 – Wintereinbruch & Nordlichter in voller Intensität
Dann kam der Winter – fast über Nacht. Die Landschaft verwandelte sich komplett: schneebedeckte Berge, klare Konturen und ein tiefblaues, eisiges Meer.
Und mit dem Winterlicht wurden auch die Nordlichter intensiver.
Grüne Bögen, violette Schleier, kräftige Strahlen – oft so stark, dass wir nicht wussten, wohin wir die Kamera zuerst richten sollten.
Die Kombination aus frischem Schnee, kalter Luft und aktivem Polarlicht machte die zweite Woche zum fotografischen Höhepunkt.
Seeadler-Tour – Begegnung mit den Königen der Lüfte
Ein unvergessliches Erlebnis war die Seeadler-Tour. Mit einem schnellen Boot fuhren wir zwischen die Felsen, wo die majestätischen Vögel schon warteten.
Die Adler flogen mit beeindruckender Eleganz über unsere Köpfe hinweg. Manche fingen die vom Skipper geworfenen Fische direkt in der Luft, andere schnappten sie im perfekten Moment aus dem Meer.
Für uns Fotografen war die pure Action – schnelle Bewegungen, wilde Natur, starke Kontraste.
Reinebringen – 1978 Stufen mit 448 Höhenmeter für eine Aussicht, die bleibt
Einer der anstrengendsten, aber beeindruckendsten Momente war der Aufstieg auf den Reinebringen.
Fast 1978 Stufen, dazu volle Ausrüstung – eine echte Herausforderung.
Oben angekommen, bot sich uns eine Aussicht, die jede Anstrengung vergessen ließ:
Reine, Hamnøy und die Fjorde im winterlichen Kleid, in goldenes Abendlicht getaucht.
Ein Moment, der bleibt – in Bildern und im Herzen.
Fazit – Eine Reise, die uns verändert hat
Die Lofoten haben uns gezeigt, was Fotografie wirklich bedeutet: Geduld, Flexibilität, Respekt vor der Natur und das Staunen über Licht, das man nur dort findet.
Zwei Wochen voller Emotionen, Abenteuer und einzigartiger Motive.
Unser Portfolio ist gewachsen – und wir selbst ebenfalls.
Ein letzter Glücksmoment – Begegnung mit einer Elchkuh und ihren Zwillingen
Am Ende unserer Reise hatten wir noch einmal unglaubliches Glück: Direkt neben der Straße entdeckten wir eine Elchkuh mit ihren beiden Zwillingen. Ganz ruhig standen sie im frostigen Gras, während das weiche Winterlicht die Szene perfekt ausleuchtete.
Für uns Fotografen war das ein Geschenk – ein Moment voller Ruhe, Nähe zur Natur und einer Schönheit, die man nicht planen kann. Wir konnten die Tiere behutsam und respektvoll fotografieren, ohne sie zu stören.
Dieser unerwartete Abschluss machte die Reise perfekt.
Eigentlich wurden damit all unsere Wünsche erfüllt: dramatisches Wetter, magisches Licht, Nordlichter, Adler – und sogar Elche.
Mit vollgepackten Speicherkarten, müden Beinen und unzähligen Eindrücken flogen wir schließlich nach Hause. Und jeder von uns wusste: Diese zwei Wochen werden wir nie vergessen.
